Das Ronsberger Wappen

Wappen

Ronsberg erhält ein Gemeindewappen 1813

König Max Joseph verlieh mit Gegenzeichnung des Grafen Montgelas dem Markt Ronsberg am 8.Juni 1813 ein Wappen, das wie folgt beschrieben ist:

Ronsberger Wappen

"Das Wappen besteht aus dem alten gräflich Eppan'schen aufrecht stehenden und rechtssehenden goldenen Löwen in rotem Feld, der mit den vorderen zwei Pranken ein Panier an einer blau und weiß gestreiften Lanzenstange hält. Das Panier selbst ist von der rechten zur linken Diagonale durchschnitten, wovon der obere Teil blau, der untere aber weiß ist."

Der aufrecht stehende Löwe ist das Wappen der Welfen, der Grafen von Eppan-Ulten und, nach Überlieferung des Klosters Irsee, auch jenes der Grafen bzw. Markgrafen von Ronsberg. Das älteste Siegel Ronsbergs stammt aus dem Jahre 1441; es zeigt den steil aufgerichteten, ungekrönten Löwen mit der Umschrift:

""Sigillum civium opidi in runsperg"" d. i. Siegel der Bürgergemeinde des Ortes Ronsberg.

Das Ronsberger Wappen entspricht durchaus der historischen Wahrheit. Beinahe hätte Ronsberg nur ein einfaches "R" im Wappen bekommen, denn im Jahre 1812 stand Ronsberg unter der Regierung des Landgerichtes Obergünzburg, und von diesem ging der Vorschlag aus, ein einfaches "R" als Wappen für Ronsberg zu verwenden.
Das Staatsministerium des Äußeren war mit diesem Vorschlag nicht einverstanden und befürwortete einen Rückgriff auf die alten Embleme der Grafen von Irsee und Ronsberg. Einige Jahre später wäre dieser Vorschlag von Regierungsseite nicht mehr gekommen, es herrschte nämlich die Meinung vor, daß neue Wappen nicht mit alten, vergangenen Herrschaftsgeschlechtern in Verbindung gebracht werden dürften.
Im Jahre 1812 erinnerte man sich an die Bedeutung der Grafen von Ronsberg, die ja in unmittelbarem Zusammenhang mit der Gründung der bedeutenden Reichsabtei Irsee standen.
Der gekrönte Löwe war nun auch der Vorschlag für das neue Wappen, und das Staatsministerium des Inneren fand an dieser Idee durchaus Gefallen. Zusätzlich sollte der Löwe in der rechten Pranke Zepter und Schwert halten, während er in der linken eine anwärts gekehrte Raute in den bayerischen Landesfarben halten sollte. Das Reichsheroldamt wich in seinem am 29.3.1813 genehmigten Vorschlag geringfügig ab.

(Quelle: Stadler/Zollhöfer, Wappen der schwäbischen Gemeinden.)